Im Fernsehen werden Trailer der TV-Serie „Revolution“ gezeigt, die darstellen, wie die Natur die Oberhand in unserer zivilisierten Gesellschaft gewinnt, wenn es keinen Strom mehr auf der Welt gibt. Es gehört zur Natur von Dramen, die Dinge dramatisch zu sehen, aber mir gefallen am besten Städte mit grünen Pflanzendecken.

In den 1980ern Jahren sagten mir einige Menschen, dass die Natur eine chaotische Eigenschaft hätte. So wollte man manchmal die Existenz Gottes, des intelligenten Geistes veranschaulichen. Nur der Geist Gottes kann Ordnung in Chaos bringen. Man gab zu verstehen, dass Gott über allem steht und unter günstigen Gegebenheiten eingreift, und unsere Probleme löst.

In diesem Denkmodell besteht allerdings der Fehler, als ob es vorbestimmt wäre, dass die Grundsätze unserer eigenen Ordnung auch jene von Gott seien. Gott lebt jedoch nicht in unseren kleinen, bürgerlichen Kreisen, die wir Zivilisation nennen. Gott selbst ist die Natur, das Bewusstsein des Universums, das Gesetz und die Ordnung der Natur.

Die Tatsache, dass wir die Natur als chaotisch erkennen, zeigt jedoch nur, dass wir nicht die Ordnung der Natur verstehen. Allerdings entstanden die größten technischen Innovationen nur dadurch, dass der Erfinder das zugrunde liegende Gesetz der Natur entdeckt hat.

Ich denke jetzt an einen japanischen Erfinder, der eine Methode gefunden hat, das Wasser zu reinigen. Man erzählt sich, dass er einmal am Meer saß und in der Ferne eine kleine Insel sah, auf der ein Baum wuchs. Er wunderte sich, wie dieses Wachstum möglich sein konnte, da es in seiner Umgebung nur salziges Meerwasser gab. Er begann diese Sache zu untersuchen und entdeckte, wie der Baum aus dem Meerwasser das Wasser für sich heraus filterte, so dass er es nutzen konnte.

Ich habe irgendwo gelesen, dass auf einem ähnlichen Prinzip folgende Erfindung basiert, die Giftstoffe aus dem Körper entfernen soll: Während der Nacht werden auf den Fußsohlen spezielle Einlagen angebracht. Diese Erfindung wird in den westlichen Ländern als esoterischer Müll abgestempelt, weil wir nicht den wirklichen Hintergrund dieser Innovation verstehen. Wir verstehen nicht, wie die Bäume und Pflanzen gegen die Verschmutzung in der Luft und Umgebung ankämpfen.

Wir sehen aber, dass es Japan gelang, das umliegende Wasser weitgehend zu reinigen, so dass Leben darin wieder möglich ist. Wir sehen auch, dass in Hiroshima das Leben wieder blüht, trotz der Atombombe, die im August 1945 abgeworfen wurde. Vegetation und wilde Tiere sind auch nach Tschernobyl zurückgekehrt, wo der schwere Reaktorunfall im April 1986 geschah.

Welche Stellung sollte man beziehen, wenn behauptet wird, dass die durch radioaktive Strahlung verseuchten Gebiete für Tausende Jahre unbrauchbar seien? Hat jemand falsche Berechnungen gemacht, wenn nicht in Betracht gezogen wird, dass die Natur die Fähigkeit hat, das vom Menschen verursachte Chaos in Ordnung zu bringen?

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Die Bilder des Tages des jüngsten Gerichtes, an dem die Natur die Welt beherrscht, kann man auch anders interpretieren: Es wird eine mögliche Architektur skizziert, in der der Mensch Seite an Seite harmonisch mit der Natur lebt.
Es würde viele Probleme lösen.

Letzten Juni bemerkte ich eines Tages eine Wespe, die über meinem Bett ihre Runden drehte. Ich begann mich zu fragen, was ich machen sollte, wenn diese Wespe beschließen würde, in meinem Bereich ihr Nest zu bauen.

Am nächsten Tag kam mich eine Freundin besuchen. Wir hatten vor, Blumen auf meinem Balkon einzusetzen.

Beim Öffnen der Balkontür bemerkte ich sofort, dass die Wespe begonnen hatte, ihr Nest unter dem Dach genau oberhalb der Tür zu bauen.

Wir führten unsere Arbeit auf dem Balkon fort. Ich schaute hin und wieder zu dem Nest, und fragte mich, wie man es von dort herunter bekommen könnte. Vorzugsweise als Ganzes, da es schön war.

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Beim Betrachten des Nestes sah ich im Augenwinkel, dass eine Kohlmeise die Seite des Balkons anflog. Ich bin daran gewöhnt, weil mein Balkon viele Vögel anzieht. Üblicherweise, wenn ich auf dem Balkon bin, kommen sie direkt angeflogen, bis sie das Geländer erreichen, machen dann eine komplette Wendung, als ob sie einen Wettbewerb machen, wer sich traut näher zu fliegen.

Ich bemerkte sofort, dass die Kohlmeise, die auf dem Balkongeländer saß, überhaupt nicht schüchtern war. Sie fühlte sich sehr selbstbewusst, als sie mich und das Wespennest sah.

Ich konnte meinen Augen kaum trauen, was im nächsten Augenblick geschah:
Die Kohlmeise flog zu der offenen Tür oberhalb des Rahmens, drehte sich Richtung des Wespennestes, hüpfte darauf und bearbeitete daraufhin das Nest mit ihrem Schnabel.

Ich hatte ein komisches Gefühl, dass der Vogel meine Gedanken gelesen hatte.

Video:

Life after People (no link)
Chernobyl