Als die Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre zusammenbrach und man über einen Beitritt von Finnland zur Europäischen Union sprach, hatte ich eine interessante Diskussion mit einer Freundin. Sie sagte, dass manche Prophezeiungen in der Bibel die Entstehung der Europäischen Union darstellen.

Zunächst ist alles schön im Hinblick des Europäischen Friedensprojekts und alles sieht viel versprechend aus, aber mit der Zeit entwickelt sich die EU immer mehr zu einer Vereinigung, die der Sowjetunion sehr ähnlich ist. Wenn sich EU- Institutionen etabliert haben, werden Menschen bemerken, dass „der Bär (das Nationalsymbol der Sowjetunion) sich gedreht hat“.

Ich weiß nicht, welche Kapitel der Bibel sich auf diese Prophezeiungen berufen, aber es zeigt sich, dass diese wahr geworden sind. Die Europäische Union hat schon ihr eigenes Politbüro, ihre Troika und ihre Oligarchen.

Als die Sowjetunion zusammenbrach, hielt man es für eine gute Sache, dass sich Finnland von Verpflichtungen gegenüber der Sowjetunion löst und besonders von der „Finnlandisierung“ los kommt. Ich verstehe nicht, was die Finnlandisierung akzeptabler macht gegenüber den westlichen Mächten. Was macht die Handlungen der westlichen Oligarchen (Finanzelite) vertrauensvoller, als jene der Oligarchen der Sowjetunion?

Ich persönlich habe mich noch nie bedroht gefühlt durch sowjetische oder russische Parteien, aber die westliche Finanzelite und die Handlungen der Oligarchen bekümmert mich von Tag zu Tag immer mehr.

Die Krise der Europäischen Union ist bei der Behandlung der Wirtschaftskrise in den südeuropäischen Mitgliedsstaaten eskaliert, insbesondere in Griechenland. Es wird sehr deutlich, dass die Europäische Union es als ihre Aufgabe ansieht, die Stellung der Oligarchen und der Finanzelite zu stärken, und nicht das Gemeinwohl ihrer Bürger zu sichern.

Es scheint, dass der Steuerzahler in der EU nur als Nettozahler dient. Je eifriger und glaubwürdiger man seine Sachen regelt, desto wahrscheinlicher muss man darauf vorbereitet sein, dass Länder, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, einen erheblichen Anteil deines Ertrags spalten, im Namen der gemeinsamen Verantwortung natürlich.

Griechenland erwartet Solidarität von anderen Ländern, aber wo sieht man die Solidarität Griechenlands gegenüber anderen EU-Bürgern? Griechenland hat die weltgrößte Handelsmarine, und laut den Nachrichten bezahlen die Reedereien praktisch keine Steuern.

In Finnland kann der Staat bis zu 92% der Steuereinnahmen sammeln. In Griechenland sind dies knappe 50%. Pro Jahr sind das 30 Milliarden nicht gesammelte Steuer. Dies ist über die Hälfte des jährlichen finnischen Budgets.

Ist dies die Auffassung einer Solidarität von Griechenland und der EU, dass die nicht gesammelte Steuer von anderen EU-Bürgern bezahlt werden?

Ich las auch irgendwo, dass Griechen sich erniedrigend fühlen, Steuern zu bezahlen. Vielleicht ist auch die griechische Auffassung von Demokratie, dass solche Dinge zu den Pflichten der „Diener“ gehören. Vielleicht haben die Finanzelite und die Oligarchen in dieser Auffassung der Demokratie die Erlaubnis, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, zu philosophieren und Regeln zu erstellen, wie ihre Untertanen ihr Leben zu leben haben.

Eine simple Tatsache ist, dass in der heutigen Wirtschaftsordnung keine Gesellschaft funktionieren kann, wenn für ihre Tätigkeiten notwendige, finanzielle Mittel nicht zur Verfügung gestellt werden. Die Demokratie sichert uns gewisse Rechte, aber die Kehrseite der Medaille ist, dass damit Pflichten verbunden sind, weil unsere Aufgabe es ist, anderen die gleichen Rechte zu sichern, wie auch wir sie haben.

Jeder, der wirtschaftliche oder andere Kooperationen mit der Basis auf Gleichberechtigung mit anderen durchgeführt hat, versteht, dass seine Kollegen nie gemeinsame Interessen haben. Jeder hat eigene Interessen und in der Zusammenarbeit findet man vielleicht Handlungsweisen, die für alle Beteiligten profitabel sind. So wird eine Zusammenarbeit fruchtbar, die die Stellung von allen verbessert. Dies basiert völlig auf einem gesunden Egoismus.

Es ist nicht angebracht, dass dieser Eckpfeiler der freien Marktwirtschaft völlig ignoriert wird, wenn Verbraucher verpflichtet werden, Nettozahler aufgrund von diversen Regelungen zu werden. Jedoch weiß auch jeder, dass Kooperationen, die nicht auf freiem Willen basieren und gegenseitigen Nutzen haben, nichts anderes als Ausbeutung bedeuten. Glühende (heuchlerische) Festreden und Erklärungen ändern diese Sache auch nicht.

Finnland ist schon seit 20 Jahren ein Mitglied der Europäischen Union. Hin und wieder war die Zusammenarbeit gut, manchmal fühlte es sich absurd an, oft nutzlos. In den letzten Jahren zeigte die Europäische Union ihr wahres Gesicht bei der Behandlung der Wirtschaftskrise: Die Union engagiert sich nicht für das Gemeinwohl und für Frieden, sondern ihre treibende Kraft ist das wirtschaftliche Interesse der Finanzelite und Machtanspruch, so wie in vielen anderen Dingen auch.

Die Europäische Union hat sich als unzuverlässiger Partner erwiesen. Nicht nur aus dem Grund, dass sie entgegen ihrer eigenen Verfassung handelt und ihr korrupte Politiker einiger Mitgliedsstaaten durch die Finger gehen. Außerdem zieht sie wohlhabende Mitgliedsstaaten, die ihren Bürger dienen sollten, zur Verantwortung, von korrupten Politiker verursachten Verluste zu begleichen, und der Staatshaushalt wird immer mehr belastet.

Die gemeinsame Währung der Union zog die finnische Wirtschaft in den Dreck. Finnland macht immer mehr Schulden, nur um die Schulden Griechenlands zu bezahlen. Statistiken sagen, dass die finnischen Ersparnisse und Einkommen weniger sind als jene der Griechen. Es ist die gleiche Einstellung, wenn wir die Rumänen verpflichten würden, die finnischen Schulden zu bezahlen.

In der Union ist bekannt, dass Finnland kaum seinen eigenen gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen kann und die erlaubte Schuldenobergrenze wird überschritten. Internationale Ratingagenturen drohen mit Bonitätsabwertung und mit Anhebung der Zinssätze. Den Entscheidungsträgern fehlt völlig der gesunde Menschenverstand oder sie handeln bewusst gegen das öffentliche Interesse.

Finnland hilft gerne benachteiligte Gruppen. Wie alle selbstständigen Unternehmer will der Staat für sich selbst das Recht behalten, wirtschaftliche und andere Ressourcen zu bestimmen. Dies ist absolut wichtig, so dass der Staat seine Verpflichtungen erfüllen kann.

Die Europäische Union sollte Maßnahmen ergreifen, um das Gemeinwohl ihrer Bürger sicher zu stellen, weil sonst wartet nur das gleiche Schicksal, wie das der Sowjetunion. Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen. (Markus 3:24)

Wenn man die Schulden Griechenlands und die im Land vorhandenen Ressourcen in die Waagschale legt, befindet sich das Land in keiner Notlage. Man braucht nur den politischen Willen, Schulden zu bezahlen und natürlich eine gewisse Vorstellungsgabe, was das wahre Maß von Intelligenz ist.

Heute unterschrieb ich die Bürgerinitiative des finnischen Altpolitikers Paavo Väyrynen für eine Durchführung einer Volksabstimmung über den Verbleib Finnlands in der Eurozone. Die Petition findet man unter folgender Adresse: [icon_font type=“caret-right“ color=“black“] https://www.kansalaisaloite.fi/fi/aloite/1372

Siehe auch:

Notes about Today’s Finland

The One Biggest Lie You Are Being Told By The Media

Video:

Renegade: Four Horsemen